Inkontinenz nach Prostata OP

Inkontinenz nach Prostata OP entsteht bei 2 bis 10 % der Männer. Aber nach fachgerechter Diagnostik und einer gut fundierten Beratung kann heute jeder betroffene Mann eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität erreichen.

Inkontinenz nach Prostata OP

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Warum Inkontinenz nach Prostata OP entstehen kann

Obwohl eine Inkontinenz nach einer Prostata OP viele Männer beunruhigt, ist sie als langfristige Folge die absolute Ausnahme. Viel häufiger handelt es sich jedoch um eine zeitlich begrenzte Phase der Belastungsinkontinenz, da durch die Entfernung der Prostata ein Organ fehlt, das den darunter gelegenen Schliessmuskel alleine durch die längerstreckige Verengung bei der Passage durch die Prostata unterstützt hat. Dann muss der Betroffene durch ein konsequentes Training der Beckenbodenmuskulatur den Schliessmuskel trainieren.

Die Situation ist mit einem Mann vergleichbar, der wochenlang im Bett gelegen hat und auf einmal wieder gehen will. Er wird für lange Strecken zu schwach sein und seine Muskulatur erst langsam wieder an die Arbeit des Laufens gewöhnen müssen. Deshalb berichten bis zu 95 Prozent der Operierten, dass sie ihre Kontinenz mitunter erst nach einigen Wochen zurückerhalten haben. Ausserdem sind jüngere Männer nach solch einer Operation fast immer sehr viel schneller kontinent als ältere Männer, weil ihre Muskeln kräftiger und schneller trainierbar sind.

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Wahrscheinlichkeit der Inkontinenz hängt von mehreren Faktoren ab

Wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, an Inkontinenz nach einer Prostata-OP zu leiden, hängt von mehreren Faktoren ab. Dabei spielen das Alter des Patienten, einschlägige Vorerkrankungen, die operative Technik und die Grösse der tumorbefallenen Prostata eine Rolle. Der entscheidende Faktor ist jedoch die Erfahrung des operierenden Arztes. Bei erfahrenen Operateuren liegt das Risiko einer permanenten Inkontinenz durch eine Schliessmuskelverletzung bei deutlich unter 5 %.

Inkontinenz nach Prostata OP

Prostatakrebs ist der häufigste Krebs bei Männern

Prostatakrebs ist in Deutschland mit 25% der häufigste Krebs bei Männern (1). Jährlich gibt es etwa 50.000 Neuerkrankungen. Jeder zweite Mann im Alter von 70 Jahren ist betroffen. Heute weiss man aber viel besser, welcher Prostatakrebs für das Überleben eines Mannes bedrohlich ist und welcher Krebs eventuell nur kontrollierend beobachtet werden muss. Es gibt eine Vielzahl von Therapiemöglichkeiten, die von der radikalen Entfernung der Prostata als sogenannte radikale Prostatektomie über die Bestrahlung bis hin zu einer medikamentösen Therapie reichen. Die Auswahl des Verfahrens oder die Kombination mehrerer Verfahren hängt vom Alter, der Ausbreitung und Aggressivität des Tumors ab. Diese Entscheidungen werden heute in der Regel nicht mehr alleine von einem Arzt bzw. Urologen getroffen, sondern werden in einer gemeinsamen Konferenz mit vielen Fachleuten aus unterschiedlichen Fachrichtungen, einem sogenannten Tumorboard, getroffen.

Kann der Krebs nach der Prostata-OP wieder kommen?

Eine vollständige Entfernung der Prostata garantiert keine 100 %-ige Heilung von Prostatakrebs. Denn je nach Aggressivität des Tumors können sich schon Mikrometastasen gebildet haben, die zum Zeitpunkt der Operation noch nicht bekannt sind und mit den aktuellen Methoden auch nicht erkannt werden können. Viele Daten sprechen heute aber dafür, dass selbst bei einem Wiederauftreten des Prostatakrebs die Überlebenszeit der Betroffenen durch die vorherige Operation verbessert wird. Anscheinend hat die Prostata als tumortragendes Organ eine erhebliche Bedeutung.

Die zum Teil immer noch verbreitete Meinung, eine Früherkennung auch mit dem Prostata-Bluttest PSA sei in ihrer Sinnhaftigkeit nicht bewiesen, kann inzwischen als widerlegt gelten. Langzeitdaten grosser Studien haben gezeigt, dass man insbesondere bei Männern mit einer guten Gesundheit durch eine rechtzeitige Entdeckung aggressiver Prostatakrebsformen das Risiko, an dem Tumor zu versterben, um mehr als 20 % verringern kann.

Versorgung bei entstandener Inkontinenz

Zur Versorgung von Inkontinenz nach einer Prostata OP stehen Männern mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. Zuallererst ist die Verwendung von Inkontinenzeinlagen empfohlen. Auch wenn die Inkontinenz nur zeitweise besteht, brauchen die betroffenen Männer Unterstützung, weil sonst das Zusammenleben und der Alltag zur Qual wird. Neben Einlagen ist Beckenbodentraining empfohlen, da durch die Kräftigung der Beckenbodenmuskulatur und des Schliessmuskels ein entscheidender Gewinn durch aktives Tun gelingt.

Inkontinenzeinlagen für Männer

Für Männer mit Blasenschwäche gibt es zahlreiche zuverlässige Hilfsmittel, die den Urin schnell aufnehmen und Gerüche sofort neutralisieren. Haben Männer nach einer Prostata-OP eine leichte bis mittlere Blasenschwäche kommen sie meist mit Einlagen für Männer wie Tena Men Level 3 und Seni Control Plus gut aus. Bei grösserem Urinverlust empfehlen sich Windelhosen wie MoliCare Premium Mobile 6 Tropfen. Ist die Inkontinenz stark ausgeprägt, empfehlen Experten, Inkontinenzvorlagen zusammen mit Fixierhosen zu tragen. Dafür eignet sich die MoliCare Form Extra Plus Men mit einer speziellen Fixier- oder Netzhose.

Worauf beim Kauf von Inkontinenzeinlagen achten?

Inkontinenzeinlagen gibt es in jeder Preisklasse und in vielen Ausführungen. Die bekanntesten Marken sind Hartmann, Seni, Attends, Abena und TENA. Achten Sie beim Kauf immer auf das richtige Saugvolumen der Einlage, angepasst an die Ausprägung ihrer (vorübergehenden) Blasenschwäche. Kommen Männer zum ersten Mal in Kontakt mit Inkontinenzeinlagen, empfiehlt sich das Ausprobieren mehrerer Produkte, um ihr ideales Hilfsmittel zu finden.

Alternative zu klassisch geformten Einlagen

Kommen Männer mit klassisch geformten Einlagen nicht zurecht, z.B. aufgrund der Lage oder Form des Gliedes, eignen sich taschenförmige Einlagen. Diese Einlagen verringern seitliches Auslaufen besonders bei Männern, deren Glied eine Links- bzw. Rechtslage bevorzugt. Alternativ eignen sich sehr breit förmige Einlagen, die den vorderen Schambereich des Mannes grossflächig abdecken.

Wann ist die Kontinenz wieder zu erwarten?

Das Wiedererlangen der Kontinenz ist von Patient zu Patient verschieden. Das Prostatakrebszentrum Martini-Klinik in Hamburg kam bei der Untersuchung von 24.000 Patienten, die sich einer radikalen Prostatektomie unterzogen haben, zu folgendem Ergebnis:

In unserer Klinik zeigte sich durch die genannten operativen Techniken eine Wiedererlangung der Kontinenz (definiert als die Verwendung von keiner oder einer Sicherheitsvorlage) bei 76,1 % der Patienten nach drei Monaten und bei 91,9 % nach einem Jahr. Nach drei Monaten benötigen 18,2 % ein bis zwei Vorlagen in 24 Stunden, 5,0 % drei bis fünf und nur 0,7 % mehr als fünf Vorlagen pro Tag. Nach zwölf Monaten liegen die Zahlen für ein bis zwei, drei bis fünf und mehr als fünf Vorlagen in 24 Stunden bei 6,4 %, 2,1 % und 0,5 % (1).

Demnach ist die Wahrscheinlichkeit zum Wiedererlangen der Kontinenz sehr hoch! Die Fähigkeit, den Urin zu halten, wird vor der Operation durch das Zusammenspiel der drei Komponenten des inneren Schliessmuskels, des Drucks durch die Prostata und den äusseren Schliessmuskel gewährleistet. Nach der Prostata-OP muss die Haltearbeit vom äusseren Schliessmuskel allein geleistet werden, der einige Zeit und Training benötigt, um diese neue Aufgabe zuverlässig zu erfüllen. Deshalb benötigt es mitunter mehrere Monate, bis die ausreichende Funktion des äusseren Schliessmuskels wiederhergestellt ist.

Kann die Inkontinenz bestehen bleiben?

Es passiert, dass einige Männer trotz einer technisch gut durchgeführten Operation weiter fortbestehend eine unterschiedlich stark ausgeprägte Inkontinenz haben. Je nach Schweregrad muss man dann ein individuell abgestimmtes Therapiekonzept entwickeln. Bei leichtgradigem Urinverlust gibt es viele diskrete Inkontinenz-Hilfsmittel, mit denen ein weitgehend unbeschwerter Alltag möglich ist. Niemand muss befürchten, an einem Kinobesuch, einer Busfahrt, einer Geburtstagsfeier nicht mehr teilnehmen zu können.

Eine dauerhafte und relevante Inkontinenz bleibt nach den Ergebnissen der Martini-Klinik somit nur bei einem kleinen Teil der Betroffenen bestehen (ca. 5–6% nach drei und 2–3% nach zwölf Monaten). Die Langzeitbeobachtung dieser speziellen Untergruppe ergab, dass auch diese nach 24 Monaten in 39% ihre Kontinenz zurückerlangten und nach nochmals einem weiteren Jahr eine 50%-ige Chance hatten, kontinent zu werden.

Therapie der Inkontinenz nach Prostata OP

Männer können die anfängliche Inkontinenz durch die Schliessmuskel-Überforderung gut mit regelmässigem Beckenbodentraining kurieren. Mit der Zeit und mit ausdauerndem Training kann aber der erhaltene äussere Schliessmuskel die Verschlussfunktion der ursprünglich 3 Komponenten übernehmen. Deshalb ist gutes und konsequentes Training der Beckenmuskulatur vor und nach der Operation unerlässlicher Bestandteil der Rehabilitation.

Beckenbodentraining – das beste Mittel gegen Inkontinenz

Das beste Mittel, den gewohnten Zustand wiederherzustellen, ist die gezielte Stärkung der Beckenbodenmuskulatur. Die Rehabilitation erfolgt in der Regel in einer dafür vorgesehenen Klinik oder Ambulanz. Viele Übungen zur Stärkung der Beckenmuskulatur kann man problemlos auch zu Hause ausführen. Ein gestärkter Beckenboden hilft Ihnen, das Wasserlassen, Harnverhalt und Harndrang deutlich besser zu kontrollieren.

Biofeedback – Beckenbodentraining mit Hightech

Neben dem klassischen Beckenbodentraining hat sich auch das Biofeedback Training bewährt. Dabei wird eine kleine Sonde in den Analkanal gelegt. Der sogenannte Analsensor zeigt Ihnen an, ob Sie die richtigen Muskeln anspannen und ob Sie sie ausreichend anspannen. Bei konsequenter Anwendung dieser Methode lässt sich die Inkontinenz nach der Prostata-OP deutlich verbessern. Biofeedbackgeräte gibt es auf Rezept vom Urologen, auch für das Üben daheim.

In schweren Fällen hilft ein künstlicher Schliessmuskel

Wenn auch nach monatelanger Gymnastik der Urin weiter unkontrolliert läuft, muss man eine erneute gemeinsame Lagebesprechung ermöglichen. Denn es gibt die Möglichkeit, einen künstlichen Schliessmuskel zu implantieren. Dieses Verfahren hat sich beim Mann seit vielen Jahrzehnten bewährt. Dabei wird eine Manschette um die Harnröhre gelegt, die mit Flüssigkeit gefüllt ist und dadurch die Harnröhre zusammen drückt. Diese Manschette ist über eine dünne Schlauchverbindung mit einem halbautomatischen Pumpsystem verbunden, die im Hodensack unter der Haut eingebaut wurde. Als 3. Element gibt es noch einen Ausgleichsballon, der im Unterbauch neben der Blase liegt.

Hat man einen Blasendruck, drückt man das Pumpsystem im Hodensack und die Flüssigkeit der Manschette wird in den Ausgleichsballon neben der Blase gepumpt. Dadurch gibt die Manschette die Harnröhre frei und man kann die Blase entleeren. Der Ausgleichsballon braucht ungefähr 1 Minute, um mit dem Eigendruck des Ballons wieder die Flüssigkeit in die Manschette zu drücken, die dann wiederum die Harnröhre verschliesst. Sollte die Blase noch nicht leer sein, wird der gleiche Vorgang einfach wiederholt.

Künstlicher Schliessmuskel

In der Regel wartet man heute nach einer Prostataoperation und Inkontinenz Problemen mindestens 12 Monate, bevor man einen künstlichen Schliessmuskel implantiert. Denn mitunter benötigen die Betroffenen für das Schliessmuskeltraining etwas länger, bis sich der gewünschte Erfolg einstellt. Ihr zuständiger Arzt kann ihre Situation in diesem Fall fachgerecht beurteilen.

Ab wann spricht man von einer Inkontinenz?

Von einer Inkontinenz spricht man, wenn regelmässig Urin ungewollt abgeht. Dieser Urinverlust kann mit und ohne Harndrang passieren. Auch kann die Menge des Harnverlustes je nach Schweregrad der Inkontinenz stark variieren.

Alles Wichtige zur Inkontinenz finden sie in unserem Artikel Inkontinenz – Kontrollverlust von Blase und Darm

Das Leben mit Inkontinenz

Erfahrungsberichte von Männern zeigen, dass die grössten Ängste der Männer vor einer Prostataoperation einerseits der Verlust der Erektionsfähigkeit, aber insbesondere die Inkontinenz sind. Denn das Leben mit Inkontinenz nach einer Prostata-OP ist eine Herausforderung, auch wenn entsprechende Hilfsmitteln die Situation deutlich erleichtern. Männer müssen deshalb für den Alltag, ihren Beruf sowie für Urlaubsreisen Unterstützung bekommen. Dazu gehören nicht nur die ausreichende Menge von Inkontinenzartikeln, sondern auch eine praktikable Tasche für unterwegs. Dafür eignen sich bestens einzeln verpackte Einlagen. Wünschen Männer eine besonders diskrete Entsorgung ihrer Inkontinenzeinlagen z.B. bei der Arbeit, empfiehlt sich die Verwendung von durchgefärbten Müllbeuteln.

Prostata Vorsorgeuntersuchung wahrnehmen

Wird die Krebserkrankung der Prostata früh genug erkannt, sind die Heilungschancen sehr gut. Das Argument vieler Männer, doch keine Beschwerden zu verspüren, ist ein Trugschluss. Denn wenn ein Prostatakrebs bereits Beschwerden macht, ist die Wahrscheinlichkeit, dass er noch heilend zu behandeln ist, deutlich vermindert.

Deshalb kommt der Früherkennung eine besondere Bedeutung zu. Männer ab 45 können sich einmal jährlich auf Prostatakrebs untersuchen lassen. Ergibt sich bei der Vorsorgeuntersuchung ein Verdacht, wird heutzutage vor einer abklärenden Gewebeprobe eine Kernspinuntersuchung der Prostata, das sogenannte MRT, durchgeführt. Wenn sich dabei ein verdächtiges Areal zeigt, wird dann in spezialisierten Zentren eine zielgerichtete Probenentnahme durchgeführt, die sogenannte Fusionsbiopsie. Dies bedeutet nichts anderes, als dass in die Untersuchung mit Echtzeit-Ultraschall das MRT ergänzend integriert wird, so dass man dann ganz genau aus dem verdächtigen Areal Gewebeproben entnehmen kann.

Die zum Teil immer noch verbreitete Meinung, eine Früherkennung auch mit dem Prostata-Bluttest PSA sei in ihrer Sinnhaftigkeit nicht bewiesen, kann inzwischen als widerlegt gelten. Langzeitdaten grosser Studien haben gezeigt, dass man insbesondere bei Männern mit einer guten Gesundheit durch eine rechtzeitige Entdeckung aggressiver Prostatakrebsformen das Risiko, an dem Tumor zu versterben, um mehr als 20 % verringern kann.

Dabei ist wichtig zu wissen, dass der PSA-Blutwert durch mehrere Faktoren beeinflusst wird, die man kennen muss. Dazu gehören insbesondere die Grösse der Prostata und das Alter des Mannes. Entscheidend ist die Dynamik des PSA-Wertes. Wenn diese auffällig ist, steigt das Risiko, dass ein Prostatakrebs aktiv ist, deutlich.

Beispiel für einen typischen Erfahrungsbericht

Aufgrund einer Überlaufblase, die sich nicht mehr richtig entleerte und durch die Herr Günther immer wieder Urin verlor, wurde er von seinem Hausarzt zum Urologen geschickt. Dieser sollte die Ursache finden, warum Herrn Günthers Blase immer wieder “überlief”. Nach einigen Untersuchungen stand fest, dass er an Prostatakrebs erkrankt war. Die Prostata hatte sich so vergrössert, dass sie auf Herrn Günthers Harnröhre drückte, die dann den Urin nicht mehr vollständig ableiten konnte. Eine Prostata OP war damit unumgänglich. Nach der vollständigen Entfernung der Prostata hatte Herr Günther aber immer noch das Problem, dass unkontrolliert Urin abging. Nun fühlte es sich aber anders an. Es war nicht mehr so, dass er die ganze Zeit Druck verspürte und nicht richtig urinieren konnte, sondern es fühlte sich eher so an, als wenn er es nicht mehr richtig halten konnte. Herr Günther fasste sich ein Herz und liess sich beraten. Der Arzt klärte Ihn auf, dass dies völlig normal sei und die Blasenschwäche eine Weile brauche, um sich zu kurieren. Er meldete sich daraufhin bei einer Selbsthilfegruppe an, auch um mit dem psychischen Druck der Krebserkrankung fertig zu werden. Hier fand er viele gleichgesinnte Herren, die alle ein ähnliches Schicksal teilten. Man tauschte sich über passende Inkontinenzeinlagen aus und hier und da gab es bald zu vermelden, dass die Blasenschwäche einfach verschwand. Es wurde zum Beckenbodentraining geraten und Herr Günther nahm dies zum Anlass, jeden Tag Übungen durchzuführen. Nach ca. 6 Monaten stellte sich eine deutliche Besserung ein und Herr Günther braucht bis heute nie mehr als eine Einlage pro Tag. Damit kann er gut leben.

Fazit Inkontinenz nach Prostata OP

Eine Vorsorgeuntersuchung ist ab dem 45. bis 50. Lebensjahr wichtig, um den am weitesten verbreiteten Krebs unter Männern rechtzeitig zu erkennen. Wenn eine Operation noch möglich ist, sind die Heilungschancen gross. Allerdings wird der Alltag nach einer Prostata-OP für einige Monate verändert sein, da man mit einer anfänglichen Inkontinenz umgehen lernen muss. INSENIO empfiehlt: Vernachlässigen Sie nicht das regelmässige Beckenbodentraining. Besuchen Sie Selbsthilfegruppen und besprechen Sie sich mit Menschen, die Ihr Problem aus eigener Erfahrung kennen. Das Gespräch mit weiteren Betroffenen kann oftmals neue Wege weisen, wie mit den Alltagssorgen und der Angst vor einer Rückkehr der Krankheit umzugehen ist.

 

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Quellen

(1) Allgemeinarzt-online: Inkontinenz und Impotenz nach Prostatektomie: Wie gross ist die Gefahr?, PD Dr. Dr. Philipp Mandel, 2017

(2) Robert Koch-Institut (Hrsg.): Krebs in Deutschland 2009/2010. Häufigkeiten und Trends, Berlin 2013

medizinisch und fachlich geprüft von:

Facharzt für Urologie

Prof. Dr. Stephan Roth hat nach dem Studium an der Universität Aachen an der Städtischen Klinik in Düren im Rheinland seine Facharztausbildung absolviert. Als Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft ging er dann zwei Jahre an die Universitäten in Paris, Rennes und die Harvard University in Boston und arbeitete danach sechs Jahre an der urologischen Universitätsklinik in Münster als leitender Oberarzt. 1997 wurde er dann von der Universität Witten/Herdecke an die Helios-Universitätsklinik für Urologie in Wuppertal berufen, die er seit 23 Jahren als Direktor leitet. 2015 war er Präsident der Deutschen Gesellschaft für Urologie.